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Der Bedarf an neuen Formen von Begegnungs- und Kommunikationsflächen bescherte der Büromöbelbranche 2022 ein deutliches Umsatzwachstum – Messestand von Interstuhl auf der Orgatec. (Bild: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner)
Der Bedarf an neuen Formen von Begegnungs- und Kommunikationsflächen bescherte der Büromöbelbranche 2022 ein deutliches Umsatzwachstum – Messestand von Interstuhl auf der Orgatec. (Bild: Koelnmesse GmbH, Harald Fleissner)

Nachfrageimpulse durch hybrides Arbeiten: Umsatzplus für deutsche Büromöbelindustrie

Die in Deutschland ansässigen Hersteller von Büro- und Objektmöbeln haben 2022 ein Umsatzwachstum von 6,5 Prozent gegenüber Vorjahr erzielt. So erreichte die deutsche Büromöbelindustrie hochgerechnet ein Umsatzvolumen von knapp 2,5 Milliarden Euro.

Der Industrieverband Büro und Arbeitswelt e. V. (IBA) für das herausfordernde Geschäftsjahr 2022 positive Umsatzzahlen: Mit einem Umsatzwachstum von 6,5 Prozent hat sich der positive Trend fortgesetzt, nachdem bereits 2021 ein Plus in Höhe von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war. Zuvor war der Branchenumsatz coronabedingt um 11,8 Prozent zurückgegangen. Unter dem Strich erreichte die Branche 2022 in etwa wieder das Umsatzniveau vor der Pandemie. Besonders starke Nachfrageimpulse kamen 2022 aus dem Inland (plus 8,6 Prozent gegenüber Vorjahr, Export plus 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr), während das Wachstum im Jahr 2021 noch stärker durch das Ausland getrieben wurde.

Zur guten Nachfrage nach Büromöbeln hat aus Sicht des IBA beigetragen, dass Arbeitgeber den Arbeitsort Büro unter den veränderten Vorzeichen einer zunehmend hybriden Arbeitswelt wieder attraktiver machen wollen: „Zwar hat sich im Verlauf der Coronapandemie die Erkenntnis durchgesetzt, dass viele Tätigkeiten auch in das Homeoffice oder in wohnortnahe Coworking-Spaces verlagert werden können. Dennoch schafft es einen Mehrwert, die Mitarbeiter zu motivieren, sich vor Ort zu treffen und zu arbeiten“, so der IBA-Vorsitzende Helmut Link. Vor diesem Hintergrund investierten viele Arbeitgeber derzeit einerseits in die allgemeine Steigerung der Aufenthaltsqualität, andererseits in die Schaffung besserer Voraussetzungen für hybrides Arbeiten. Dazu gehöre, Kommunikationsbereiche auszubauen oder neu zu schaffen sowie Desksharing-Konzepte zu testen und bei guten Erfahrungen dauerhaft zu implementieren.

Mit welchen Schwerpunkten viele Unternehmen trotz der aktuell unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in die Ausstattung ihrer Büros investieren, zeigt ein Blick auf die einzelnen Sparten. Tische und Korpusmöbel – also Schränke, Regale und Raumgliederungselemente – legten 2022 mit 12,0 Prozent deutlich stärker zu als Bürositzmöbel mit plus 1,2 Prozent. Dies dürfte eine Folge der grundlegenden Veränderungen sein, die in vielen Unternehmen angestoßen wurden, vermutet der IBA. Wo neue Tische und anderer Stauraum benötigt werden, zum Beispiel beim Desksharing in Form von Lockerschränken zur Aufbewahrung persönlicher Gegenstände, würden Unternehmen möglicherweise andere Investitionen wie die Erneuerung der Bürodrehstühle, zurückstellen. Die Nachfrage nach Möbeln für das Homeoffice fiel nach Angaben der IBA-Mitglieder geringer aus als in den Jahren 2020 und 2021. Aber auch hier bestehe noch ein großer Nachholbedarf, um Unternehmen und ihre Mitarbeiter fit für die neuen Arbeitsweisen zu machen.

Der Start in das neue Jahr sei nach ersten Tendenzen im Januar ebenfalls gelungen, die Investitionsbereitschaft habe sich weiter leicht verbessert. Für Impulse sorgte auch die Leitmesse für moderne Arbeitswelten ORGATEC, die im Oktober erstmals seit Beginn der Coronapandemie in Köln stattfand. Aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen geht der IBA für 2023 aber weiter von einem im Verhältnis zum tatsächlichen Bedarf eher moderaten Umsatzwachstum aus.

www.iba.online 

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