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Rundrücken, geschwollene Gelenke, rote Augen und Krampfadern: Auf Basis der Ergebnisse wurde „Emma“ als lebensgroßes Modell erschaffen. (Bild: Fellowes)
Rundrücken, geschwollene Gelenke, rote Augen und Krampfadern: Auf Basis der Ergebnisse wurde „Emma“ als lebensgroßes Modell erschaffen. (Bild: Fellowes)

Der Arbeitskollege der Zukunft: Sehen wir bald alle so aus wie Emma?

Neue Untersuchungen des Unternehmens Fellowes, einem Anbieter für gesunde Arbeitsplatzlösungen, haben ergeben, dass in Deutschland fast alle Büroangestellten aufgrund ihres Arbeitsumfelds an einem schlechten Gesundheitszustand leiden und dadurch ihre Arbeit als beschwerlicher empfinden.

Büroangestellte sitzen durchschnittlich sechs Stunden am Tag am Schreibtisch. 99 Prozent sorgen sich, dass dies zu viel Zeit ist. Sie befürchten, dass dies in Zukunft zu gesundheitlichen Problemen wie einem Rundrücken, Kopfschmerzen und Sehstörungen führen könnte. (Atomic research, Juli 2019)

Deutsche Büroangestellte leiden bereits an Rückenschmerzen (65%), Kopfschmerzen (60%) und müden, angestrengten Augen (46%), was direkt auf ihren Arbeitsplatz zurückzuführen ist. Darüber hinaus greifen über sieben von zehn Mitarbeitern auf Medikamente zurück, um diese Beschwerden zu lindern. (Atomic research, Juli 2019)

Um Arbeitgebern zu helfen, potenzielle Quellen für Gesundheitsgefährdungen, die am Arbeitsplatz lauern, identifizieren zu können, arbeitete Fellowes mit dem Verhaltensfuturisten William Higham und einem Gremium von Experten für Ergonomie, Arbeitssicherheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz zusammen. Ziel war es, die Auswirkungen der Arbeitsplatzumgebung auf die Gesundheit der Büroangestellten zu untersuchen. Der daraus entstandene Bericht – „Der Arbeitskollege der Zukunft“ - zeigt bestimmte Verhaltensweisen, die, wenn sie nicht kontrolliert werden, für die Mehrheit der Büroangestellten bis 2040 einen dauerhaft gekrümmten Rücken und eine Vielzahl anderer Gesundheitsprobleme zur Folge haben können. (Der Arbeitskollege der Zukunft, Oktober 2019)

Basierend auf dem Bericht wurde ein lebensgroßes Modell namens „Emma“ entwickelt, um zu veranschaulichen, zu welchen physischen und optischen Veränderungen eine schlechte Gestaltung von Arbeitsplätzen führen kann. „Emma“ hat:
· Einen Rundrücken, verursacht durch stundenlanges Sitzen mit einer schlechten Haltung
 · Krampfadern aufgrund einer schlechten Durchblutung
 · Einen rundlichen Bauch verursacht durch die bewegungsarme Tätigkeit
 · Trockene und rote Augen durch stundenlanges Starren auf den Computerbildschirm
 · Geschwollene Handgelenke und Knöchel durch sich wiederholende Bewegungsabläufe
 · Fahle Haut aufgrund jahrelangem Kunstlicht
 · Rote Unterarme durch regelmäßigen Kontakt mit der Laptopwärme
 · Stressbedingte Ekzeme
 · Behaarte Ohren und Nase sowie eine geschwollene Nase wegen schlechter Luftqualität.

William Higham, Verhaltensfuturist und Autor des Berichts „Der Arbeitskollege der Zukunft“ zeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer dringend handeln und das Problem der mangelhaften Gesundheit am Arbeitsplatz angehen müssen. Wenn wir unser Arbeitsleben nicht radikal verändern, d.h. beispielsweise uns mehr bewegen, unsere Körperhaltung an unseren Schreibtischen optimieren, regelmäßige Gehpausen einlegen oder über eine Verbesserung unserer Arbeitsplatzgestaltung nachdenken, werden uns unsere Büros sehr krank machen. Wir dachten, dass mit dem Ende der Industriellen Revolution solche Gesundheitsprobleme der Vergangenheit angehören. Offenbar haben wir uns getäuscht – Mitarbeiter werden in Zukunft genauso stark unter Beeinträchtigungen leiden wie früher.“

Obwohl es sich um eine europaweite gesetzliche Verpflichtung handelt, eine Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes anzubieten, gaben sechs von zehn Arbeitnehmern an, diese nicht erhalten zu haben. (Atomic research, Juli 2019)

Dies verdeutlicht, dass Arbeitgeber mehr tun müssen, um ihre Mitarbeiter zu unterstützen. Fast die Hälfte (47%) derer, die um eine Verbesserung ihres Arbeitsplatzes gebeten haben, blieben bislang ungehört und fast ein Fünftel (18%) sagt, dass ihre Vorgesetzten ihr Leiden nicht ernst genommen haben. (Atomic research, Juli 2019)

Dr. Frank Emrich, Experte für Ergonomie und Arbeitsschutz, der am Bericht mitgewirkt hat, fügte hinzu: „Mit der Zeit kann das ganztägige Sitzen am Schreibtisch die Gesundheit der Büroangestellten körperlich, möglicherweise auch psychisch beeinträchtigen. Es sollten nachhaltige Maßnahmen zur Optimierung der Arbeitsplätze ergriffen werden. Vorgesetzte und Mitarbeiter müssen die Ausstattung des Arbeitsplatzes mit ergonomischen Möbeln, wie z. B. Sitz-Steh-Schreibtische, in Betracht ziehen, um modernes Arbeitsverhalten zu unterstützen und Arbeitnehmer vor langfristigen Gesundheitsschäden zu schützen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber müssen gleichermaßen gesundheitsfördernde Veränderungen vornehmen. Andernfalls erhöht sich das Risiko, dass Angestellte an den Folgen chronischer Erkrankungen leiden. Für Arbeitgeber bedeutet dies eine geschwächte, fehleranfällige und weniger effiziente Belegschaft.“ 

www.fellowes.com/Emma

 

 

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