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Eine aktuelle ifo-Studie fand heraus, dass bis 2023 die Nutzung von Büroflächen um etwa 12 Prozent sinken könnte.
Eine aktuelle ifo-Studie fand heraus, dass bis 2023 die Nutzung von Büroflächen um etwa 12 Prozent sinken könnte. (Bild: Screenshot der ifo-Studie)

ifo-Studie: Durch Büroumwandlungen Wohnraum schaffen

Die Umwandlung von ungenutzten Büroflächen könnte in den sieben größten deutschen Städten rund 60.000 neue Wohnungen für 102.000 Menschen schaffen. Dies zeigt eine neue Studie des ifo Instituts und des Immobilienberaters Colliers für Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf.

„Leerstehende Büros können den Wohnungsmangel in den Großstädten lindern. Doch nur ein kleiner Teil der möglichen Umnutzungen ist auch wirtschaftlich realisierbar“, sagt ifo-Forscher Simon Krause, Ko-Autor der Studie.

Laut der Studie sind demnach lediglich rund 30 Prozent der leerstehenden Büroflächen in technischer und baurechtlicher Hinsicht in Wohnraum umwandelbar. Bezogen auf den aktuellen Büroleerstand entspreche dies 2,3 Millionen Quadratmetern. Betrachte man überdies den künftig sinkenden Büroflächenbedarf, kämen weitere 3,5 Millionen Quadratmeter hinzu. Durch die Umwandlung gingen etwa 20 Prozent an Fläche verloren. Berücksichtige man dies und lege eine Wohnungsgröße von 77 Quadratmetern und eine Haushaltsgröße von 1,7 Personen zugrunde, könnten rund 60.000 Wohnungen für 102.000 Menschen entstehen. Die Studie zeigt in Fallbeispielen auf, unter welchen Bedingungen die Umnutzungen gelingen könnte.

Homeoffice verändert die Art und Weise, wie Büros genutzt werden, nachhaltig. Die Homeoffice-Quote in Deutschland liegt nach Angaben von ifo seit knapp zwei Jahren stabil bei einem Viertel der Beschäftigten und bei mehr als zwei Drittel der Unternehmen. Die Studie geht davon aus, dass dadurch bis 2030 die Nachfrage nach Büroflächen um etwa 12 Prozent sinkt. Insbesondere Dienstleistungsunternehmen, die den größten Anteil an Büroflächen nutzen, verkleinern sich und ziehen in moderne, zentral gelegene Standorte um. Zudem passen Unternehmen ihre Büros an die neuen Arbeitsbedingungen an: vermehrtes Desk Sharing und eine Erweiterung der Besprechungs- und Sozialräume. Dienstleister flexibilisieren ihre Büronutzung, modernisieren die Ausstattung und verbessern die IT-Infrastruktur.

Die Studie verknüpft die Daten der Homeoffice-Umfragen des ifo Instituts unter 9.000 Unternehmen mit anonymisierten Bürovermietungsverträgen aus der Datenbank von Colliers. Die Daten wurden dem ifo Institut für dieses Projekt von Colliers unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

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