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In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. (Grafik: Bitkom)
In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. (Grafik: Bitkom)

Bitkom-Studie: Angriffe auf die deutsche Wirtschaft nehmen zu

Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen.

Zugleich ist der Schaden, der durch diese analogen und digitalen Angriffe entstand, von 205,9 Milliarden Euro um etwa 29 Prozent auf nun 266,6 Milliarden Euro gestiegen. Das sind Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1000 Unternehmen quer durch alle Branchen repräsentativ befragt wurden. Dabei konnten 70 Prozent der Unternehmen, die Opfer wurden, Angriffe der organisierten Kriminalität zuordnen. Vor einem Jahr waren es erst 61 Prozent. Eine besondere Gefahr für die Wirtschaft bilden allerdings Cyberangriffe.

So sehen sich inzwischen zwei Drittel (65 Prozent) der Unternehmen durch Cyberattacken in ihrer Existenz bedroht, vor einem Jahr waren es noch 52 Prozent, 2021 sogar erst 9 Prozent. Zugleich glaubt nur die Hälfte (53 Prozent), dass ihr Unternehmen sehr gut auf Cyberangriffe vorbereitet ist. Aktuell sind Cyberattacken für zwei Drittel (67 Prozent) des gesamten Schadens verantwortlich, der der deutschen Wirtschaft durch Datendiebstahl, Sabotage und Industriespionage entsteht: 178,6 Milliarden Euro betrug der Schaden durch Cybercrime. Das sind rund 30 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr (2023: 148,2 Milliarden Euro).

Auch analoge Attacken nehmen zu

74 Prozent der Unternehmen waren von digitalem Ausspähen von Geschäftsdaten betroffen oder vermutlich betroffen, ein Plus von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Dabei berichten die von Datendiebstahl betroffenen Unternehmen deutlich häufiger, dass Kundendaten (62 Prozent, plus 6 Prozentpunkte), Zugangsdaten oder Passwörter (35 Prozent, plus 12 Prozentpunkte) sowie geistiges Eigentum wie Patente und Informationen aus Forschung und Entwicklung (26 Prozent, plus 9 Prozentpunkte) entwendet wurden.

Am häufigsten sind weiterhin auch allgemeine Kommunikationsdaten wie E-Mails betroffen (63 Prozent, plus 1 Prozentpunkt). Seltener geht es um Finanzdaten (19 Prozent, minus 1 Prozentpunkt) sowie Daten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (16 Prozent, minus 17 Prozentpunkte). 70 Prozent der Unternehmen berichten von digitaler Sabotage von Systemen oder Betriebsabläufen (plus 7 Prozentpunkte), 60 Prozent vom Ausspähen digitaler Kommunikation, etwa E-Mails, Messenger oder Videocalls (minus 1 Prozentpunkt).

Zwar war der Diebstahl von IT- und Telekommunikationsgeräten, von dem 62 Prozent betroffen oder vermutlich betroffen waren, mit minus 5 Prozentpunkten leicht rückläufig. Allerdings gibt es ein Plus von 15 Prozentpunkten auf 50 Prozent beim Diebstahl von physischen Dokumenten, Mustern oder etwa Bauteilen und ein Plus von 13 Prozentpunkten auf 30 Prozent beim Abhören von Telefonaten oder Besprechungen vor Ort.

Ebenfalls zugenommen – um 9 Prozentpunkte auf 26 Prozent – hat die physische Sabotage von Systemen oder Abläufen. In Reaktion auf die zunehmend als unsicher wahrgenommene Weltlage reagieren die Unternehmen mit steigenden Ausgaben für die IT-Sicherheit. Der durchschnittliche Anteil der Ausgaben für IT-Sicherheit am gesamten IT-Budget der Unternehmen ist in diesem Jahr auf 17 Prozent gestiegen.

www.bitkom.org

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