Nachfrage unter Erwartungen: Deutsche Bahn schließt Coworking-Standorte
- 24.10.2024
- Unternehmen
Wie die Bahn mitteilt, blieb der Erfolg aufgrund geringer Nachfrage und veränderter Arbeitsmodelle seit der Coronapandemie aus.
Betroffen sind Standorte in Berlin Hbf, Hannover Hbf, Mannheim Hbf sowie in Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, München-Ost und Kassel-Wilhelmshöhe.
Die DB konzentriert sich im Rahmen des neuen Sanierungsprogramms „S3“ auf ihr Kerngeschäft. Das Programm zielt darauf ab, die Infrastruktur, den Eisenbahnbetrieb und die Wirtschaftlichkeit des Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre zu verbessern.
Die DB plant, sich von unwirtschaftlichen Geschäftsbereichen zu trennen, um die Leistungsfähigkeit der Schiene zu steigern, das Kundenerlebnis zu verbessern und die finanzielle Stabilität zu sichern.
Im Zuge des Programms modernisiert die DB hunderte Bahnhöfe und stellt jährlich 100 Bahnhöfe und Verkehrsstationen fertig. Ziel ist es, die Bahnhöfe attraktiver und komfortabler für Reisende zu gestalten. Das Sanierungsprogramm soll eine stabile Basis für das zukünftige Wachstum der „Starken Schiene“ schaffen und Bahnhöfe als zentrale Knotenpunkte moderner Mobilität etablieren.
Wie die Tagesschau berichtet, waren die Coworking-Standorte ursprünglich für Pendler oder Geschäftsreisende gedacht, die während längerer Wartezeiten dort hätten arbeiten können. Der erste Standort öffnete Ende August 2020 am Berliner Hauptbahnhof. Die Räume waren einst ein Baustein des sogenannten "Smart City"-Projekts der Deutschen Bahn. Darunter verstand der Konzern etwa, seine Infrastruktur und Flächen um weitere Nutzungskonzepte zu ergänzen. Zumindest dieser Teil ist nicht aufgegangen.
Operative Verluste im sechsstelligen Bereich
Denn das Coworking wurde zu selten genutzt. Es seien jährlich operative Verluste im sechsstelligen Bereich angefallen, teilte die Bahn mit. Im Rahmen des laufenden Spar- und Sanierungsprogramms "S3" trennt sich der wirtschaftlich angeschlagene Konzern von schlecht laufenden Geschäftsbereichen. In Berlin sollen die Räumlichkeiten nun von der Infrastrukturgesellschaft InfraGo genutzt werden.
An anderen Standorten bemühe sich die Bahn um eine Vermarktung innerhalb der Coworking-Branche, hieß es. Wohl fühlen sollen sich die Fahrgäste an den Bahnöfen aber weiterhin: "Der Fokus liegt vollständig auf der ganzheitlichen Modernisierung mit hoher Attraktivität und guter Aufenthaltsqualität für alle Reisenden, die in Deutschland mit dem Zug unterwegs sind", teilte das Unternehmen mit. "Deshalb modernisiert die DB derzeit Hunderte Bahnhöfe und stellt pro Jahr 100 Bahnhöfe und Verkehrsstationen fertig."
Kontakt: www.bahn.de, www.tagesschau.de