C.ebra

Fairer Kaffeekonsum

Seit 2010 steht der Name Coffee Circle für äthiopische Kaffees höchster Qualität und ein faires Handelsmodell, das wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Wirkung verknüpft. Auch die Kundenunternehmen profitieren.

Das Geschäft mit Kaffee floriert: Im Trend liegen vor allem Bio- und Fairtrade-Marken wie der Kaffeereport 2013, veröffentlicht von Tchibo, zeigt. Im Jahr 2011 wurden fast 23 Prozent des weltweit produzierten Biokaffees nach Deutschland importiert. Die Marktsituation: Rekordernten beim Kaffee haben in den letzten Jahren die allgemeinen Kaffeepreise um bis zu 26 Prozent fallen lassen, derzeit kostet das beliebteste Getränk der Deutschen sogar weniger als vor zehn Jahren – das freut zwar die Verbraucher, aber die Kaffeebauern leiden unter den niedrigen Weltmarktpreisen. In absehbarer Zeit würden die Preise wieder steigen, berichtet die Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“, Grund sei die anhaltende Dürre in der weltweit größten Kaffeeanbauregion Brasilien. Derzeit würden die Lager leer verkauft, was allerdings nicht für die Qualität der Bohnen spreche. Beim Erzeuger wird von den zu erwartenden steigenden Preisen wenig bis nichts landen. Wenigstens die Fairtrade-Marken versprechen dem Konsumenten so ein besseres Gewissen beim Kaffeegenuss.

Coffee-Circle-Team bei der ...
Coffee-Circle-Team bei der ...

Der Ansatz von Coffee Circle geht darüber hinaus: Produzenten und Konsumenten sollen in transparenter Weise verbunden werden. Das wird möglich durch lokale Wirtschaftsförderung mittels höherer Einkaufspreise. Die Erlöse fließen in gemeinschaftlich umgesetzte wirkungsorientierte Projekte, um die Lebensbedingungen und Chancen der äthiopischen Kaffeebauern zu verbessern. So wurden im vergangenen Jahr 46 000 Euro Spenden generiert und damit in Zusammenarbeit den Kaffeebauern drei Projekte umgesetzt, nachzulesen im aktuell erschienenen Wirkungsbericht 2013 von Coffee Circle.

... Verkostung und Qualitätsprüfung
... Verkostung und Qualitätsprüfung

Auf der anderen Seite betreiben die jungen Unternehmer von Coffee Circle eine professionelle Kommunikationsarbeit in Deutschland, Österreich und der Schweiz, um die Wertschätzung für Kaffee in all seinen Facetten zu steigern – angefangen bei der Qualität und dem Geschmack bis zu dem Bewusstsein für die Lebensumstände der am Wertschöpfungsprozess beteiligten Menschen und den damit verbundenen Umweltthematiken. Viele renommierte Unternehmen konnte Coffee Circle bereits als Kunden gewinnen, dazu gehören etwa Climate Partner, Endeva, die EnBW und auch die Soennecken eG, die führende Einkaufsgenossenschaft der Bürobedarfsbranche. Diese Firmenkunden fungieren als Multiplikatoren für Coffee Circle, indem sie die Kooperation in ihre eigene CSR-Strategie integrieren und entsprechend kommunizieren (siehe Kasten Soennecken).

Nachgefragt:

Kaffee aus biologischem Anbau, direkt und fair gehandelt – wie wird das kontrolliert?

Indem wir selbst vor Ort und sehr nah dran sind, können wir die Umstände selbst kontrollieren. Zusätzlichen arbeiten die Kooperativen mit der internationalen NGO „Technoserve“ zusammen, die nicht nur in unterschiedlicher Weise (Agronomy Training, etc.) die Kaffeekooperativen unterstützt, sondern auch den Anbau kontrolliert. Die Kooperativen sind zusätzlich überwiegend bio-zertifiziert.

Wie bestimmen sich die Preise, die Coffee Circle den Bauern zahlt?

Das hängt vom Weltmarktpreis ab, der sich ständig ändert, und zum Teil gravierend schwankt. Wir zahlen teils mehr als das Doppelte, je nach Kaffee und Weltmarktpreis.

Sie kennen die Kaffeebauern persönlich? Wie kam der Kontakt zustande?

Die Coffee-Circle-Mitgründer waren vorher Unternehmensberater, die mit Kaffee beruflich nichts zu tun hatten. Zwei davon halfen beim Aufbau einer Schule für Waisenmädchen in Äthiopien mit. Dort haben sie gemeinsam die Idee für Coffee Circle entwickelt und viele Kontakte knüpfen können. Nun fahren wir jährlich mehrfach nach Äthiopien und besuchen die Kooperativen und Kaffeebauern direkt.

Sie bieten spezielle Unterstützung, Services und Lösungen auch für Unternehmen an? Wie sieht das aus?

Es gibt zum Beispiel die Bestellung und Lieferung im Abo-Modell: Gemeinsam mit dem Kunden definieren wir basierend auf dessen individuellem Bedarf eine bestimmte Menge Kaffee, die wir diesem anschließend in regelmäßigen Abständen (alle zwei, vier, sechs oder acht Wochen) automatisch zusenden. Dadurch hat das lästige Nachbestellen ein Ende und wir bieten unserem Kunden einen zusätzlichen Service, bei dem die volle Flexibilität dennoch gewahrt wird, da Menge, Sorte und Lieferfrequenz jederzeit geändert oder das Abo sogar pausiert werden kann. Desweiteren gibt es Angebote bezüglich Kauf und Leasing von Maschinen durch ausgewählte Premium-Partner wie etwa die Firma WMF, die auch Wartungs- und Service-Verträge anbieten und so das Angebot von „Komplett-Lösungen“ ermöglichen. Firmenkunden bieten wir außerdem die Möglichkeit, dass auch ihre Mitarbeiter zu vergünstigten Konditionen bei uns im Shop einkaufen können.

Inwiefern unterstützen Sie auch die Nachhaltigkeitskommunikation ihrer Kunden?

Mit dem Konsum von Coffee Circle geht ein soziales Engagement, nämlich die Unterstützung eines unserer Entwicklungsprojekte vor Ort bei den Bauern in Äthiopien, einher. Um dieses entsprechend zu würdigen und bei Interesse auch zu eigenen Zwecken intern sowie extern kommunizieren zu können, stellen wir unseren Firmenkunden aussagekräftiges Bild- und Videomaterial zur Verfügung.

www.coffeecircle.com

Referenzkunde Soennecken

(Auszug aus dem Soennecken-Nachhaltigkeitsbericht 2013)

Seit Ende 2012 bezieht Soennecken seinen Kaffee bei Coffee Circle. Das Berliner Unternehmen vertreibt ausschließlich bio-zertifizierten, handverlesenen Kaffee aus nachhaltigem Anbau in Äthiopien und zahlt den Kaffeebauern einen Preis, der deutlich über dem Weltmarktpreis liegt. Mit einem Euro pro Kilogramm verkauftem Kaffee unterstützt Coffee Circle Entwicklungsprojekte, die direkt mit den äthiopischen Bauern umgesetzt werden. Durch den Kauf des fair gehandelten Kaffees und mit Hilfe weiterer Spenden ermöglichte Soennecken 2013 den Aufbau eines neuen Schulgebäudes der Kaffee-bauern-Kooperative Ilketunjo für rund 1000 Schulkinder mit Klassenräumen, Bibliothek und Lehrerzimmer. Als nächstes Projekt wurde die Erweiterung einer Schule in Doyo und deren Ausstattung mit Schulmöbeln und -materialien in Angriff genommen. Die Mitarbeiter unterstützen das Engagement von Coffee Circle durch einen freiwilligen Beitrag von zehn Cent pro einer Tasse Kaffee.

www.soennecken.de

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